Olympiade 2024 Paris 

Als ich September 2024 im Rahmen eines Erasmusaustausches zwei Wochen in einer französischen Familie lebte, erfuhr ich von meinen französischen MitschülerInnen und meiner Gastfamilie einiges über ihre Sicht auf die Olympiade, die gerade noch in Paris stattgefunden hat. Als wir auf unserer Fahrt nach Rouen einige Stunden in Paris Aufenthalt hatten, waren noch überall die Symbole der Olympiade zu sehen: die Paralympics waren noch im Gange. 
 
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Vom 26. Juli bis zum 11. August fanden in Paris die Olympischen Sommerspiele statt. „Games Wide Open" war das Motto: Ganz Paris soll eine einzige Sportstätte, eine einzige Feier sein. Beachvolleyball am Eiffelturm, Break Dance auf dem Platz de la Concorde. Reiten im Park von Versailles. Illusion einer geeinten heilen Sportwelt? Was war? Was hat Bestand?
 
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Das olympische Feuer war keine echte Flamme, sondern die Illusion einer Flamme, die jeden Abend den Heißluftballon über Paris erleuchtete. Aber die Spiele waren „echt“ und großartig, sagten mir die meisten, die ich gefragt hatte. Ganz Frankreich sei begeistert gewesen und stolz. Vieles wird bleiben. Der Stolz, großartige Gastgeber gewesen zu sein. Der Stolz, dass alles ohne Zwischenfälle funktioniert hat.
 
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Die Spiele werden nachhaltig genannt werden, denn: Ein großer Vorteil der Spiele in der Stadt sei, so betonten viele, dass die vorhandene Infrastruktur genutzt werden konnte. Ein Zweites wurde betont: Damit die Seine für die Wasseraktivitäten genutzt werden konnte, wurden Kläranlagen gebaut. Durch weitere Nutzung der Kläranlagen wird es auch in Zukunft möglich sein, in der Seine zu baden. Das olympische Dorf wird bleiben als die größte permanente Infrastruktur, die je im armen Département Seine-Saint-Denis gebaut wurde. Jetzt werde das Gebiet ein „hochmodernes Ökoquartier mit Zukunft.“ Das sage der stellvertretende Bürgermeister von Paris. Er sehe in den Spielen einen „großen Impuls für die Stadt“.
 
Wie erlebten die Einheimischen die Zeit der Spiele? Ich befragte eine mit uns befreundete Pariser Familie, Maya und Arthur F., ihre Kernaussagen: Die Pariserinnen und Pariser erlebten über Monate, wie ihre Stadt zu einer Sportstätte wurde. Das war anstrengend, verlangte viel Geduld: Absperrungen mussten hingenommen und oft weiträumig umfahren werden. Personenkontrollen brachten auch für die Bewohner Zeitverluste. Man habe versucht, die Innenstadt zu meiden. Bedrückend sei gewesen, zu erfahren, dass die Wohnstätten von Obdachlosen an der Seine einfach weggeräumt worden seien, dass sie ihr weniges Hab und Gut und was ihnen Heimat war von einem Tag auf den anderen verloren. Paris sollte glänzen und der Glanz der Olympischen Spiele sollte die angeschlagene Regierung von Frankreich in einem besseren Licht darstellen: die Eröffnungsfeier hätten viele als eine Darstellung französischer Größe in Geschichte und Gegenwart empfunden, glamourös, aufwendig, einige hätten sich daran auch gestoßen. La Grande Nation zeigt sich in vollem Glanz.
 
Die Kosten für die Olympiade übersteigen 10 Milliarden Euro. Eine gute Investition? Für die meisten Pariser und Franzosen wohl schon: Maya sagte: Paris war nicht wiederzuerkennen und die Stimmung war toll. Wir haben selbst ein paar Wettkämpfe angeschaut. Ganz Paris war ein Sportereignis und die Welt des Sportes zu Gast in Paris. Einzigartig! Auch wenn es viel Anstrengung und Geduld kostete von uns Einheimischen, es hat sich gelohnt und wird unvergessen bleiben. Auch ich habe viele Stunden am Fernsehen verbracht und die Wettkämpfe inmitten der Stadt angeschaut.
Marie Hohmann, Klasse 12 MSS
veröffentlicht am 22.09.2024