Der Alltag in Frankreich (Erasmus+-Bericht)

In Frankreich unterscheidet sich der Alltag zu uns hier in Deutschland nur kaum. Dennoch gibt es kleine Unterschiede, die ich während meines Erasmus+-Austausches in den zwei Wochen in Rouen kennenlernen durfte. Bei der Schule angefangen ist es ein großer Unterschied, dass schon die jüngeren Schüler bis 16 oder 17 Uhr zur Schule gehen müssen. Zudem kommt hinzu, dass eine einzelne Schulstunde 55 Minuten lang ist und keine 45 wie bei uns. In jeder Schule in Frankreich gibt es eine Kantine, in der zu Mittag gegessen wird, das machen sowohl Schüler als auch Lehrer. Die Tradition des freien Mittwochnachmittags wird an den meisten Collèges (Schule von der 6. -9. Klasse) beibehalten. An den Lycées (Schule von der 10.-12. Klasse) wird dies nicht immer beibehalten. Auf der Schule meiner Austauschpartnerin jedoch haben die Schüler jeden Mittwochnachmittag frei, müssen dafür allerdings jeden Samstagmorgen zur Schule. Die Essenszeiten sind ebenfalls leicht anders. Vor der Schule wird gefrühstückt, um 12 Uhr gibt es meistens Mittagsessen, in der Schule kann das auch zwischen 11 und 13 Uhr variieren, je nach Stundenplan. Das Abendessen findet meist zwischen 20 Uhr und 21 Uhr statt. Da dabei eine so große Essenlücke entsteht, gibt es meistens eine kleine Zwischenmahlzeit wie Gebäck oder Joghurt mit Müsli und Marmelade. Außerdem gibt es nach jedem Abendessen einen Nachtisch, ob es Früchtejoghurt, Pudding oder Kuchen und/oder Käse ist, es gibt immer eine Kleinigkeit. Am Wochenende und zu besonderen Anlässen, wie Geburtstage, gibt es vor dem eigentlichen Essen einen Apéro. Dabei wird meist Sekt etc. getrunken und viel geredet, dazu gibt es kleine Snacks wie Chips oder Tomaten. Im Generellen lässt sich sagen, dass in Frankreich viel Wert auf gutes Essen, die Familie und gute Gesellschaft gelegt wird.

Amélie Adam (MSS 12)

veröffentlicht am 24.09.2024

Olympiade 2024 Paris 

Als ich September 2024 im Rahmen eines Erasmusaustausches zwei Wochen in einer französischen Familie lebte, erfuhr ich von meinen französischen MitschülerInnen und meiner Gastfamilie einiges über ihre Sicht auf die Olympiade, die gerade noch in Paris stattgefunden hat. Als wir auf unserer Fahrt nach Rouen einige Stunden in Paris Aufenthalt hatten, waren noch überall die Symbole der Olympiade zu sehen: die Paralympics waren noch im Gange. 
 
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Vom 26. Juli bis zum 11. August fanden in Paris die Olympischen Sommerspiele statt. „Games Wide Open" war das Motto: Ganz Paris soll eine einzige Sportstätte, eine einzige Feier sein. Beachvolleyball am Eiffelturm, Break Dance auf dem Platz de la Concorde. Reiten im Park von Versailles. Illusion einer geeinten heilen Sportwelt? Was war? Was hat Bestand?
 
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Das olympische Feuer war keine echte Flamme, sondern die Illusion einer Flamme, die jeden Abend den Heißluftballon über Paris erleuchtete. Aber die Spiele waren „echt“ und großartig, sagten mir die meisten, die ich gefragt hatte. Ganz Frankreich sei begeistert gewesen und stolz. Vieles wird bleiben. Der Stolz, großartige Gastgeber gewesen zu sein. Der Stolz, dass alles ohne Zwischenfälle funktioniert hat.
 
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Die Spiele werden nachhaltig genannt werden, denn: Ein großer Vorteil der Spiele in der Stadt sei, so betonten viele, dass die vorhandene Infrastruktur genutzt werden konnte. Ein Zweites wurde betont: Damit die Seine für die Wasseraktivitäten genutzt werden konnte, wurden Kläranlagen gebaut. Durch weitere Nutzung der Kläranlagen wird es auch in Zukunft möglich sein, in der Seine zu baden. Das olympische Dorf wird bleiben als die größte permanente Infrastruktur, die je im armen Département Seine-Saint-Denis gebaut wurde. Jetzt werde das Gebiet ein „hochmodernes Ökoquartier mit Zukunft.“ Das sage der stellvertretende Bürgermeister von Paris. Er sehe in den Spielen einen „großen Impuls für die Stadt“.
 
Wie erlebten die Einheimischen die Zeit der Spiele? Ich befragte eine mit uns befreundete Pariser Familie, Maya und Arthur F., ihre Kernaussagen: Die Pariserinnen und Pariser erlebten über Monate, wie ihre Stadt zu einer Sportstätte wurde. Das war anstrengend, verlangte viel Geduld: Absperrungen mussten hingenommen und oft weiträumig umfahren werden. Personenkontrollen brachten auch für die Bewohner Zeitverluste. Man habe versucht, die Innenstadt zu meiden. Bedrückend sei gewesen, zu erfahren, dass die Wohnstätten von Obdachlosen an der Seine einfach weggeräumt worden seien, dass sie ihr weniges Hab und Gut und was ihnen Heimat war von einem Tag auf den anderen verloren. Paris sollte glänzen und der Glanz der Olympischen Spiele sollte die angeschlagene Regierung von Frankreich in einem besseren Licht darstellen: die Eröffnungsfeier hätten viele als eine Darstellung französischer Größe in Geschichte und Gegenwart empfunden, glamourös, aufwendig, einige hätten sich daran auch gestoßen. La Grande Nation zeigt sich in vollem Glanz.
 
Die Kosten für die Olympiade übersteigen 10 Milliarden Euro. Eine gute Investition? Für die meisten Pariser und Franzosen wohl schon: Maya sagte: Paris war nicht wiederzuerkennen und die Stimmung war toll. Wir haben selbst ein paar Wettkämpfe angeschaut. Ganz Paris war ein Sportereignis und die Welt des Sportes zu Gast in Paris. Einzigartig! Auch wenn es viel Anstrengung und Geduld kostete von uns Einheimischen, es hat sich gelohnt und wird unvergessen bleiben. Auch ich habe viele Stunden am Fernsehen verbracht und die Wettkämpfe inmitten der Stadt angeschaut.
Marie Hohmann, Klasse 12 MSS
veröffentlicht am 22.09.2024

Spaniengegenaustausch - Dienstag

Am Dienstag, den 18.06.2024 fuhren wir mit den Spaniern nach Mainz, um mit ihnen eine Tour des Mainzer Stadiums sowie im Rahmen unserer Kooperation mit Mainz 05 einen Workshop zu Audiokommentar-Diensten, kurz ADCs, zu unternehmen. Wir lernten, was die Unterschiede zwischen ihnen und der normalen Moderation sind und wie sie blinden Sportfans helfen, auch am Spaß und dem Erlebnis eines Fußballspieles oder Handballspieles teilzuhaben. Die UEFA Champions League 2024 wurde komplett live für Blinde kommentiert! Wir bekamen Brillen, damit wir auch die verschiedenen Arten der Blindheit und der Augenkrankheiten selbst erleben können.

Anschließend durften wir durch die Stadt bummeln, wo wir Dinge machten wie Geschenke kaufen. Manche haben zum ersten Mal Çiğ Köfte probiert oder einfach rumgelungert. Es hat Spaß gemacht und wir hatten ein interessantes Gespräch mit einem älteren Briten und einem Polizisten im Zug.

Danach gingen wir alle nach Hause und trafen uns im EKZ, damit die Spanier nicht rumnörgelten, dass sie sich irgendwo mit den anderen treffen wollen. Ist wohl etwas Spanisches jeden Abend irgendwo auszugehen. Danach ging es nach Hause für ein schönes Abendessen.

Ali Al - Mosawi (9b)

veröffentlicht am 7.7.2024

Essen in Frankreich bzw. das Leben als Veganer in Frankreich

Die Franzosen essen Käse, Croissants und auch mal Schnecken oder Froschschenkel... In der Regel sind das Klischees, die wir Deutschen haben und die einen als Veganer nicht unbedingt reizen würden. Die französische Küche ist aber zum Glück viel mehr als das und das durfte ich in meinen zwei Wochen, die ich in Rouen in Frankreich beim Erasmus+-Austausch verbracht habe, erfahren. Zunächst hatte ich ein wenig Bedenken, ob die Umsetzung der Ernährung, wie ich sie bisher gewohnt war, auch weiterhin machbar sein würde. Schon im Vorhinein habe ich mich darauf eingestellt, Abstriche machen zu müssen. Mit großem Glück kann ich sagen, dass ich eine super liebe Gastfamilie hatte, die sehr auf mein Wohlbefinden Wert gelegt hat. Ein bisschen schwieriger war es hingegen in der Schulkantine, in der es oftmals nur das Gleiche gab oder gar kein veganes Angebot vorhanden war.

Ein klassisches französisches Frühstück, so wie ich es in meiner Gastfamilie gelernt habe, fällt in der Regel etwas kleiner aus als das Frühstück, das wir vielleicht von Zuhause kennen. Es gab Croissants, Baguette und Kaffee und Marmelade dazu. Oftmals haben die Gastelten aber auch Müsli oder Obst gegessen.

Vormittags in der Schule gab es nichts zu essen, ganz anders als in Deutschland, wo fast jeder eine Brotdose dabei hat, für die Pause zwischendurch. Mittagessen gab es dann so gut wie immer in der Schulkantine, oftmals gab es eine Auswahl zwischen zwei oder drei verschiedenen Gerichten. Dabei war vegetarisch kein Problem, vegan hingegen schon. Das Gemüse oder aber auch die Nudeln waren oft in Butter geschwenkt und Vorspeise sowie Nachtisch oft käse- oder fleischlastig. Trotzdem habe ich meistens etwas finden können und auch wenn mal nichts dabei war, gab es einen kleinen Supermarkt, der zehn Minuten von der Schule entfernt war, der mich zuverlässig versorgt hat.

Nicht nur in der Kantine, sondern auch in der französischen Familie bestand das Essen immer aus einer Vorspeise, dem Hauptgang und einem Nachtisch. Egal was es zu essen gab, es wurde immer auch ein Stück Baguette dazu gegessen.. Eine Sache, die mir bereits bekannt war, die ich aber wieder so erlebt habe, sind die Stoffservietten. Jeder hat seine eigene, die man sich beim Essen auf die Beine legt, um die Kleidung zu schonen. Dieses eher feine Essverhalten stand dann wiederrum ganz im Kontrast zum Frühstück, denn für ein Stück Baguette oder eben das Croissant gab es keine Teller, sondern es wurde vom Tisch oder auch von einem Platzset gegessen.

Ich würde sagen, dass die Familie in der ich war, sehr typisch französisch gegessen wurde, nur eben für mich vegan. Galette, eine Art salziger Crêpe aus Buchweizen, war eins meiner Lieblingsessen in dem Zeitraum. Es kommt wohl aus der Bretagne und wird klassischerweise mit Schinken, Käse und Eiern serviert. Ein weiterer meiner Favoriten war die Tarte Tartin, eigentlich ist das eine Apfeltarte mit karamellisierten Äpfeln, man kann sie aber auch, wie ich gelernt habe, mit Zwiebeln zuubereiten und sie dann als Hauptgericht essen. Zum Nachtisch gab es so gut wie immer eine Käseplatte und mir wurde im Gegenzug Sojajoghurt oder Obst angeboten. Natürlich gab es an einem Abend auch mal Mousse au chocolat, welches zu meinem Glück sogar vegan war und sehr lecker geschmeckt hat. Generell muss ich sagen, dass meine Gastfamilie sehr gut und frisch gekocht hat und mir überhaupt so das Essen in Frankreich ermöglicht hat.

Amelie Wolfram (MSS 12)

veröffentlicht am 15.09.2024

Gegenbesuch der Spanier - Montag

Am Montag, den 17.06. durften die Spanier zum ersten Mal im Unterricht in Deutschland dabei sein. Dabei haben wir festgestellt, dass der Unterricht in Spanien ganz anders abläuft und man auch ein ganz anderes Verhältnis zu den Lehrern hat. Die ersten vier Stunden verbrachten wir im Unterricht und in der Pause zeigten wir den Spaniern die Schule. 
Um 11:30 haben wir dann von Heiko Wiesenthal (er ist Nationalspieler) gezeigt bekommen, wie man auch im Sitzen Volleyball spielen kann. Es war echt anstrengender als gedacht, aber hat total viel Spaß gemacht! 
Um 13:05 Uhr haben wir dann den Bus in die Stadt genommen, um den Spaniern die Stadt mithilfe einer Rallye zu zeigen. Wir hatten nur begrenzt Zeit, weshalb wir uns beeilen mussten. Das hat alles nochmal spannender gemacht. 
Anschließend haben wir den Bus zum Stattstrand genommen und haben dort den restlichen Tag mit SUP (Stand-Up Paddling) verbracht. Wir haben eine Einweisung bekommen und durften dann auf unserem SUP los paddeln. Trotz des nicht so gutem Wetters haben wir das Beste draus gemacht und konnten sogar bisschen schwimmen.
 
Katja Funk (9b)
veröffentlicht am 6.7.2024